Tag: Arbeit

Handarbeit

Nach orientalischer Ansicht haben alle Dinge dieser Welt ein bestimmtes Niveau einer Energie, die (übertragen aus dem chinesischen im englischen Sprachgebrauch gewöhnlich) “Qi” genannt wird. Ohne Energie kein Dasein – eine Vorstellung die ausgezeichnet zu den Konzepten der Quantenphysik passt. Diese Energie liegt in belebten und unbelebten Dingen natürlich unterschiedlicher Form und Intensität vor. Darunter gibt es ferner auch das “Qi der Krankheit” und das “Qi der Gesundheit” – der Umgang mit diesen Energieformen bildet eine der Grundlagen der orientalischen Medizin.

Für meine Arbeit als Akupunkteur ist es nun im Prinzip erforderlich, dass ich einerseits das “Qi der Krankheit” von den Patienten aufnehme und ableite und andererseits ihnen mein (sofern vorhanden) “Qi der Gesundheit” zufließen lasse.

Dies funktioniert NUR, wenn die Hände entspannt sind. Ich erkläre diesen Umstand meinen Patienten immer gern wie folgt: die Hände sind wie ein Telefon. Um die Stimme des Anderen zu hören, muss man den Hörer abnehmen und zuhören. Zum Antworten spricht man dann ins Mikrofon.

Wenn Patienten nun eine nicht unerhebliche Menge unerwünschtes “Qi der Krankheit” in sich einschließen, gleichzeitig aber auch durch einen Mangel an “Qi der Gesundheit”geprägt sind, kommt es zu phyischen oder seelischen Krankheiten. Ein solches Ungleichgewicht lässt sich hervorragend zum Beispiel am Meer ausgleichen. Am Meer die ** völlig entspannten Hände** (dies ist wichtig!) mit den Handflächen auf das Meer richten, und mit dem Ausatmen (sich / es) eher “gehen lassen” als “herausdrücken” – das Qi in Richtung Meer ausfließen lassen. Dann anders herum, wieder mit ** völlig entspannten Händen**, versuchen das Meer zu “fühlen”. Als Mutter alles Lebens hat das Meer eine **SEHR VIEL** Qi! Und wenn es außerdem noch windig ist und große Wellen gibt: dann wird da eine enorme Menge **kinetischer Energie** fühlenbar: eine 2-300 m lange, vielleicht 1-2 m hohe Welle stellt vermutlich mehrere tausend (zehntausend!) Tonnen Masse dar, die dort ganz elegant bewegt werden.  

Es wäre einen Versuch wert, ohne spezielle Absichten die Hände über alle möglichen Dinge zu halten (NICHT direkt berühren!) und sich dann fragen ob dabei Unterschiede gespürt werden. Ein Stück Glas oder Stahl sollte sich jedoch völlig anders anfühlen als zum Beispiel eine lebende Pflanze. Empfehlung: üben mit den Händen (nicht mit dem Kopf) telefonischen Kontakt zur Welt aufzunehmen. Dies könnte zu völlig neuen und unerwarteten “Einsichten” führen. Im deutschen Sprachgebrauch heißt es vermutlich nicht ganz zufällig “be-greifen”, wenn man davon spricht, die Welt zu verstehen …

Diät – oder eher Gewichtsreduktion

Außer meiner beruflichen (wobei ich dies unverschämterweise ganz persönlich als von “Berufung” kommend betrachte) Tätigkeit als Akupunkteur auch Übersetzungen mache (dies ist die eigentliche finanzielle Grundlage für unser Leben), kommt es im Rahmen dieser Arbeit oft dazu, dass ich zwar nach dem Abendessen eine kleine Pause mache, aber im wesentlichen danach noch bis spät in die Nacht arbeite. Wenn ich dann den Tag beende(te), gönne ich mir vielleicht ein Bier oder japanischen Schnaps (Sake). Das allein wäre ja noch erträglich, aber über eine ganze Weile hinweg habe ich dabei auch immer den Kühlschrank nach schmackhaften Happen durchsucht, die zum Schnaps gepasst hätten.

Das hat dann dazu geführt, dass mein Körpergewicht im letzten Juli (2009) schließlich die dreistellige Grenze überschritt! 100 kg bei nur 169 cm Größe – das passt wirklich nicht mehr. Von meinem beruflichen Standpunkt als Akupunkteur her kommt es immer wieder vor, dass ich meinen Patienten “empfehle” ein wenig Sport zu betreiben und etwas abzunehmen. Aber wenn man selbst so aus dem Rahmen fällt, wirkt eine solche Aussage natürlich nicht sehr überzeugend.

Daher entschloss ich mich im vergangenen Jahr, die **Menge** meiner Nahrungsaufnahme und den Alkoholkonsum zu reduzieren. Jetzt esse ich wahrscheinlich etwa die Hälfte von dem was ich vorher gegessen habe, gönne mir dabei aber auch Schokolade, Donuts und fette Fleischgerichte, sowie hin- und wieder einen Wein oder dergleichen, aber eben nicht mehr täglich, wie das bis letzten Sommer üblich war. Darüber hinaus habe ich auch wieder angefangen Fahrrad zu fahren (was nach einem Unfall für einige Jahre im wesentlichen ausgeblieben war). Seither fahre ich meistens täglich etwa 1 Stunde Fahrrad. 

Dies hat dazu geführt, dass ich vom letzten Juli bis März dieses Jahres ca. 21 kg abgenommen habe. Wobei das Fahrrad fahren sicher dazu beigetragen hat, unnötige Kalorien abzufackeln. Daher ‘leide’ ich auch nicht an total faltiger Haut oder herabhängenden Restfettpolstern, sondern mache eher (sofern ich dass selbst überhaupt sagen darf) einen sportlichen, gefestigten Eindruck. 

Ich musste mir schon selber sagen: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Diese Veränderungen haben auch sowohl positive wie negative finanzielle Auswirkungen.

Negativ: Kleidung zum Ausgehen, die ich mir im letzten Jahr anlässlich einer Arbeit als Dolmetscher gekauft habe, ist jetzt so groß, dass ich darin wie ein Clown aussehe. Andererseits kann ich aber jetzt wieder Hosen tragen, die seit 15 Jahren im Schrank gelegen hatten, weil sie mir zu klein geworden waren.

Fahrrad fahren – eine Übungsform die ich daher nur empfehlen kann. Sie belastet die Knie weniger und erlaubt offenbar intensive aerobe Übungen über längere Zeit (Ausdauertraining) aufrecht zu erhalten. Und gerade langfristigen Beanspruchungen standzuhalten ist etwas, dass in der modernen Gesellschaft scheinbar systematisch abgebaut wird (eine Verschwörung die Menschheit in die Dekadenz zu treiben?).

Ich werde mich diesbezüglich noch wieder melden.