Category: Opinion

様々な意見・異見。

Kann man in Japan Akupunktur lernen?

Viel gestellte Frage: Kann man in Japan Akupunktur lernen?

Diese Frage bin ich zwar noch nicht wirklich “häufig” gestellt worden, aber dennoch ausreichend oft, um hier nun kurz darauf einzugehen. Die Frage kommt von den verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten ausbildungsmäßigen Hintergründen aus der ganzen Welt. Leider kann ich keine sehr ermutigende Antwort auf diese Frage anbieten. Intellektuell scheint Japan immer noch in der “Zeit der Abschließungspolitik” zu verharren. Das heißt, während in China spezielle Programme, Klassen oder Krankenhausplätze angeboten werden, wo Ausländern die Gelegenheit geboten wird, chinesische Akupunktur zu lernen, gibt es in Japan keinerlei diesen entsprechende Vorhaben / Einrichtungen. Auch privat sind viele Akupunkteure (Therapeuten) aus vielen Gründen recht zurückhaltend, wenn es darum geht, Ausländern die Gelegenheit zu bieten, deren Behandlungen zu beobachten. Diese Gründe schließen zum Beispiel ihre Befürchtungen ein, dass eine Kommunikation mit den Ausländern nicht möglich ist, das Argument, dass die Patienten sich sehr unwohl fühlen würden, wenn Sie von Ausländern (diese heißen in Japan immer noch offiziell “Alien”!) beobachtet werden, oder die Möglichkeit, dass die Beobachter etwas machen würden, wodurch die Therapeuten entweder “bloßgestellt” oder aber negativ beeinflusst werden könnten, wie zum Beispiel indem sie die Therapeuten auffordern bestimmte Produkte zu verkaufen oder bestimmte Dienstleistungen anzubieten. Dies ist bereits vorgekommen (und hat die Ausländer entsprechend in Verruf gebracht)!

Das heißt, im Moment ist das Beste was ich machen kann, privat Therapeuten zu fragen, ob Sie eventuell willens wären, Ausländern die Möglichkeit zu bieten, deren Behandlungen zu beobachten. Andererseits ist mir aber auch schon nahegelegt worden, dass “ich mich lieber nicht um die (störenden) Ausländer kümmern” sollte, weil sich dies nachteilig auf meinen persönlichen Ruf im Land auswirken könnte.

Auf meinen persönlichen Erfahrungen als “Alien” hier in Japan beruhend neige ich persönlich jedoch eher dazu allen Ausländern, die ein ernsthaftes Interesse zeigen, in Japan etwas zu lernen, so viel zu helfen, wie es mir möglich ist. Und obwohl diese Möglichkeiten, wie oben ausgeführt, leider begrenzt sind, zögern Sie bitte nicht, mich zu fragen.

Thomas Blasejewicz

In Japan Akupunktur lernen

Diesbezüglich bin ich in der Vergangenheit schon mehrfach angesprochen worden und fühle mich irgendwie verpflichtet, diesen Anwärtern zu helfen. Auch wenn die entsprechenden Aussichten derzeit immer noch alles andere als “rosig” sind – wie in dem folgenden Artikel, den ich vor einer Weile geschrieben habe und derzeit zunächst unverändert stehen lasse – scheinen meine diesbezüglichen Bemühungen und öffentliche Bekanntmachungen doch eine gewisse Wirkung gezeigt zu haben. Das heißt eine Reihe von Menschen hier haben mir Ihre Bereitwilligkeit zugesichert, mich bei Bedarf

Auch wenn ich derzeit noch keinerlei Versprechungen machen kann, möchte ich Interessierte jedoch einladen, sich bei mir zu erkundigen. Ich werde das betreffende Anliegen dann weitergeben, und mit ein bischen Glück ist es dann vielleicht möglich, etwas in die Wege zu leiten …..

Mein Weg nach Japan

Es sollte nur eine Weltreise werden …

Geboren und aufgewachsen bin ich am Wasser – in Kiel. Dies ist wahrscheinlich der Grund dafür, warum ich Heute immer noch am Wasser lebe, nur nicht mehr in Deutschland, sondern in einem kleinen “Hayama” genannten Ort in Japan. Etwa 1 Stunde Fahrt mit dem Zug von Tokio entfernt an der Pazifikküste. Was hat mich ausgerechnet dorthin verschlagen? Nun, dass ist gleichzeitig eine lange wie auch eine kurze Geschichte.


Wie es im Kindesalt er so ist, der jüngere Bruder (ich) macht dem älteren Bruder gern etwas nach. So ist es gekommen, dass ich kurz nachdem mein Bruder mit Judo angefangen hatte , diese Sportart auch unbedingt machen wollte. Zwei Jahre später passierte das gleiche mit Aikido. Nur stellte sich nach verhältnismäßig kurzer Zeit heraus, dass Aikido mir “vom Wesen her” wesentlich b esse r liegt als Judo. Kurz darauf habe ich Judo auf gegeben und mich ganz dem Aikido gewidmet und hier, wenn ich das selbst einmal so sagen darf, recht gute Fortschritte gemacht. Zwischenzeitlich hatte ich auch eine kurze Begegnung mit Kendo. Aber auch hier wieder lag mir dies vom Wesen her nicht. Bei Karate hatte ich diesen Eindruck schon vom bloßen Zusehen.
Wieder einige Jahre später, inzwischen hatte ich die Position eines Aikido “Trainers” inne, hat mir ein Schüler Tai Chi erst vorgeführt und später auch etwas vermittelt. Die Bewegungen des Tai Chi haben mir sofort zugesagt. Dieses Gefühl, dass mir manche Dinge, hier im Speziellen manche Sportarten, liegen und andere wiederum kein erlei Anreiz haben, hat schließlich zu einem schicksalhaften Ereignis und dieses wiederum hat mich später nach Japan geführt.
Mit 17 habe ich im Fernsehen einen Dokumentarbericht über Kampfkünste gesehen. Da war dann so ziemlich alles vertreten, was man so kennt: Judo, Karate, Aikido, Kendo , Tae Kwon Do, Kung Fu … und schließlich auch japanisches Bogenschießen = Kyudo. Dabei wird mit sehr langen, aus Bambus gefertigten Bögen auf ein etwa 30 m entferntes Ziel geschossen. Normalerweise stehen die Schützen dabei in einem “Dojo” (einer Übungshalle) auf einem Parkettfußboden und schießen über einen unter freiem Himmel liegenden Rasen auf das Ziel.
In der besagten Fernsehsendung jedoch stand der Bogenmeister auf einem Rasen und wurde von vorn gefilmt. Der Film zeigte den Meister, wie er da stand, den Bogen auszog und schließlich den Pfeil fliegen ließ – nicht jedoch das Ziel. Ob der geschossene Pfeil also getroffen hat oder nicht, wurde nicht gezeigt. Die gesamt Szene hat vielleicht nur zwei Minuten in Anspruch genommen.

Das war aber auch egal. Die Sendung hatte bereits ihre Wirkung getan!

Diese 2 Minuten Fernsehen haben in meinem Kopf eine Art Funken gezündet. Wie vom “Schlag getroffen” hatte ich den Eindruck, DAS ist etwas, was ich machen will/muß.

Daraufhin habe ich mich bemüht herauszufinden, ob es irgendwo in der Nähe Dojo s gibt, in denen ich Kyudo lernen könnte und damals zwei solche Dojos gefunden. Eines in Hamburg und eines in Paris. Beide wurden aber von Europäern geleitet. Da ich aber noch jung und idea listisch war, wollte ich natürlich von einem “richtigen” Meister lernen und nicht einem europäischen Schüler. Unweigerliche Schlussfolgerung: ich muß nach Japan!
Fünf Jahre später, nach Abitur, Zivildienst und einer gewissen Zeit Aushilfsarbeit um Geld zu verdienen, habe ich dann die meisten meiner damaligen Besitztümer verkauft/verschenkt, einen Rucksack gepackt, mir Reisechecks von den etwa 10.000 DM, die das Ergebnis von fünf Jahre Sparen, Verkauf meiner Sachen und der Arbeit im Bauwarenlager waren, ausstellen lassen und mich – natürlich gegen den Willen meiner Eltern – mit einem Einfachfahrschein für die Transsibirische Eisenbahn auf den Weg gemacht. Eine Reise, die angefangen vom Trampen nach Berlin, Zug nach Moskau, transsibirische Eisenbahn nach Wladivostok und von dort mit dem Schiff nach Yokohama insgesamt 2 Wochen gedauert hat. Zweifel an mein em Entschluss nach Japan zu fahren und der Durchführbarkeit mein er Pläne hatte ich während der 5 Jahre von der Fernsehsendung (mit 17) bis zu meiner tatsächlichen Abreise (mit 22) nie!


Ursprünglich hatte ich geplant, erst nach Japan zu fahren, um dort für ein halbes Jahr Bogenschießen zu ma chen. Anschließend wollte ich ein wenig durch (Südost) Asien reisen, mir dann ein Segelboot kaufen und über Australien nach San Franscisco segeln, um mich etwa 1 Jahr nach meiner Abreise mit einem Bekannten aus Deutschland treffen und von dort wieder nach Hause fahren. Soweit die Theorie.

Einmal in Japan an gekommen, stellte ich fest, dass es gar nicht so einfach ist, ein Dojo zu finden. Und schon gar nicht eines, welches meinem aus Büchern und Wunschvorstellungen abgeleiteten Ideal entspräche. Durch Vorstellung bin ich dann auf zwei andere Deutsche gestoßen, die für mich gedolmetscht haben, als ich einen buddhistischen Priester namens “Koun Suhara” aufsuchte, um ihn um seinen Rat zu fragen.

Die Antwort war natürlich eindeutig: Wenn du kein Japanisch kannst, wird wohl kaum ein Lehrer willens/fähig sein, dir etwas beizubringen. Und von den grauhaarigen Meistern kannst du nicht erwarten, dass sie deinetwegen Englisch oder Deutsch lernen. Verbringe also erst einmal 1-2 Jahre damit Japanisch zu lernen und komm dann wieder.

Von Priester Suhara fasziniert und angeregt habe ich mich daraufhin entschlossen, mein Touristenvisum in ein Studentenvisum umzuändern und zu bleiben – Dauer unbekannt.


Auch wenn die Änderung meines Visums einige Schwierigkeiten bereitet hat, habe ich die folgenden 2 Jahre wirklich genossen. Mehrfach wöchentlich Kyudo Übungen (allerdings nicht in dem oben genannten Temple), Teezeremonie Übungen, tägliche Tai Chi Übungen auf einer die Sagami Bucht überblickenden Bergspitze …

Während dieser Zeit habe ich natürlich auch ei nige Japaner kennen gelernt. Darunter einige gute Freunde, mit denen ich Heute noch Kontakt habe – und natürlich meine Frau. Die Beziehungen zu Japanern haben sicher viel zu meinen Japanischstudien beigetragen – mit Hindernissen !

Zu Problemen kommt es nämlich, wenn man als Ausländer hierzulande annimmt, dass die Japaner “richtiges” Japanisch = Hochjapanisch sprechen. Von den männlichen Bekannten habe ich mir unwissentlich ein nicht so sehr wünschenswertes, umgangssprachliches Vokabular angeeignet, dass man wenn überhaupt erst dann gebrauchen sollte, wenn man wirklich mit der Sprache vertraut ist. Von meiner Frau und anderen weiblichen Sprachschülern habe ich auch viel gelernt. Nur wusste ich damals noch nicht, dass es hierzulande eine “Frauensprache” und eine “Männersprache” gibt. Und wenn man als Mann Frauensprache verwendet, fällt man sehr unangenehm auf.
Da ich Deutschland nach Abitur und Zivildienst verlassen habe, ohne eine Universität besucht oder einen Beruf erlernt zu haben, musste ich mir auch irgendwann einmal Gedanken machen, wie ich in der Zukunft meinen Lebensunterhalt verdienen möchte. Hier kam mein Interesse an der orientalischen Philosophie und Kultur zum Tragen als ich mir sagte, eine Ausbildung in Akupressur würde mir erlauben, private und berufliche Interessen miteinander zu verbinden. Der Umstand, dass es auf der ganzen Welt immer und überall kranke Menschen gibt, würde mir einer gesicherte Existenzgrundlage bieten – so dachte ich mir.

Wir waren auch einmal jung

Nun, ich war jung und unerfahren. Inzwischen weiss ich, dass dies SO einfach nicht ist. Wie dem aber auch sein mag, im Sinne einer Ausweitung meiner zukünftigen beruflichen Möglichkeiten habe ich meine ursprünglichen Pläne geändert und bin an eine Schule gegangen, wo man außer Akupressur (Shiatsu) auch Akupunktur, Moxibustion und orientalische Massage lernt. Die 3-jährige Ausbildung wird mit dem Staatsexamen beendet, welches dem Inhaber erlaubt, eine eigene Praxis zu eröffnen.

Ich zog es jedoch vor, zunächst für eine Weile (vier Jahre) an einem großen Krankenhaus mit einer “Forschungsabteilung für orientalische Medizin” praktische Erfahrungen zu sammeln.

Dies brachte es mit sich, das ich jeden Morgen um sieben mit dem Zug nach Tokio gefahren und erst abends zwischen 9 und 10 wieder nach Hause gekommen bin. Sechs Tage in der Woche. Damit fielen dann all die netten Praktiken wie Bogenschießen, Teezeremonie und dergleichen aus.

Dafür hatte ich im Krankenhaus aber reichlich Gelegenheit, Dinge zu lernen, die ich anderswo wohl nicht gelernt hätte. Als deutscher Akupunkteur in einem japanischen Krankenhaus, nicht nur einmal auf Besuch, sondern angestellt: damit war ich eine exotische Erscheinung. Ein Umstand, der oft aber auch sehr zu meinem Vorteil beigetragen hat.

Ich esse das Mittagspacket, das meine Frau für mich gemacht hat

Nach dem Krankenhaus habe ich eine Weile nur Übersetzungen gemacht und schließlich 1995 meine eigene SEHR kleine Praxis auf gemacht. Und das ist, was ich auch Heute noch mache: Akupunktur, was ich (anmaßender Weise) als meinen wirklichen Beruf = von Berufung betrachte, und Übersetzungen, mit denen ich den Lebensunterhalt für meine 6-köpfige Familie verdiene. Auch Heute falle ich in der japanischen Akupunkturgemeinde noch auf: ein deutscher Akupunkteur, der eine eigene Praxis leitet. Meines Wissens nach gibt es nur SEHR wenige Akupunkturpraxen in Japan, die von WESTLICHEN Ausländern geleitet werden. Wenn ein Chinese, ist in Japan ebenfalls Ausländer, hierzulande Akupunktur macht, fällt er/sie damit eigentlich nicht besonders auf.
So ist es gekommen, dass aus einer für 1 Jahr geplanten Weltreise ein permanenter Aufenthalt in Japan geworden ist. Hier habe ich eine japanische Frau, mit der ich schon unsere silberne Hochzeit gefeiert habe, und vier inzwischen recht große Kinder. Gerade auch im Hinblick auf meinen Beruf als Akupunkteur versuche ich seit einiger Zeit, wenn entsprechende Anfragen kommen, Ausländern bei deren Suche nach Möglichkeiten, orientalische Medizin in Japan zu lernen, behilflich zu sein. Auf Grund der hier nur gestreiften Schwierigkeiten, die ich selbst anfangs hier hatte, fühle ich mich manchmal zu diesen Bemühungen verpflichtet, auch wenn dies bei meinen japanischen Kollegen durchaus nicht immer auf Wohlwollen stößt.

Neujahr 2016

Das Bild rechts zeigt meine Familie zu Neujahr 2016 versammelt.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Land der aufgehenden Sonne.

Thomas Blasejewicz

** Dieser Artikel ist auch auf einer HP in Deutschland, die sich mit japanischer Kultur beschäftigt, veröffentlicht worden:
http://www.japan-access.de/japanische-kultur/artikel/akupunktur-in-japan.htm
und soll demnächst auch in einem kleinen Fachblatt für Karate (den Artikel habe ich irgendwo eingescannt, kann ihn jetzt aber nicht finden) veröffentlicht werden.
Irgendwie – ich selbst kann dass nicht so recht nachvollziehen – finden mache Leute meine Geschichte “aufregend”.

Handarbeit

Nach orientalischer Ansicht haben alle Dinge dieser Welt ein bestimmtes Niveau einer Energie, die (übertragen aus dem chinesischen im englischen Sprachgebrauch gewöhnlich) “Qi” genannt wird. Ohne Energie kein Dasein – eine Vorstellung die ausgezeichnet zu den Konzepten der Quantenphysik passt. Diese Energie liegt in belebten und unbelebten Dingen natürlich unterschiedlicher Form und Intensität vor. Darunter gibt es ferner auch das “Qi der Krankheit” und das “Qi der Gesundheit” – der Umgang mit diesen Energieformen bildet eine der Grundlagen der orientalischen Medizin.

Für meine Arbeit als Akupunkteur ist es nun im Prinzip erforderlich, dass ich einerseits das “Qi der Krankheit” von den Patienten aufnehme und ableite und andererseits ihnen mein (sofern vorhanden) “Qi der Gesundheit” zufließen lasse.

Dies funktioniert NUR, wenn die Hände entspannt sind. Ich erkläre diesen Umstand meinen Patienten immer gern wie folgt: die Hände sind wie ein Telefon. Um die Stimme des Anderen zu hören, muss man den Hörer abnehmen und zuhören. Zum Antworten spricht man dann ins Mikrofon.

Wenn Patienten nun eine nicht unerhebliche Menge unerwünschtes “Qi der Krankheit” in sich einschließen, gleichzeitig aber auch durch einen Mangel an “Qi der Gesundheit”geprägt sind, kommt es zu phyischen oder seelischen Krankheiten. Ein solches Ungleichgewicht lässt sich hervorragend zum Beispiel am Meer ausgleichen. Am Meer die ** völlig entspannten Hände** (dies ist wichtig!) mit den Handflächen auf das Meer richten, und mit dem Ausatmen (sich / es) eher “gehen lassen” als “herausdrücken” – das Qi in Richtung Meer ausfließen lassen. Dann anders herum, wieder mit ** völlig entspannten Händen**, versuchen das Meer zu “fühlen”. Als Mutter alles Lebens hat das Meer eine **SEHR VIEL** Qi! Und wenn es außerdem noch windig ist und große Wellen gibt: dann wird da eine enorme Menge **kinetischer Energie** fühlenbar: eine 2-300 m lange, vielleicht 1-2 m hohe Welle stellt vermutlich mehrere tausend (zehntausend!) Tonnen Masse dar, die dort ganz elegant bewegt werden.  

Es wäre einen Versuch wert, ohne spezielle Absichten die Hände über alle möglichen Dinge zu halten (NICHT direkt berühren!) und sich dann fragen ob dabei Unterschiede gespürt werden. Ein Stück Glas oder Stahl sollte sich jedoch völlig anders anfühlen als zum Beispiel eine lebende Pflanze. Empfehlung: üben mit den Händen (nicht mit dem Kopf) telefonischen Kontakt zur Welt aufzunehmen. Dies könnte zu völlig neuen und unerwarteten “Einsichten” führen. Im deutschen Sprachgebrauch heißt es vermutlich nicht ganz zufällig “be-greifen”, wenn man davon spricht, die Welt zu verstehen …

Pierces – eine Frage von einer Patienten

Kürzlich hat mir eine Patientin, die sie für natürliche Therapieformen und Lebensweisen interssiert, die folgenden Frage gestellt: “Eine Freundin möchte sich Pierce in die Ohren machen. Wäre das wohl in Ordnung? Akupunkteure verwenden immer Nadeln für ihre Behandlung , um sogenannte Akupunkte auf der Körperoberfläche zu “piercen” (aus dem Lateinischen: acus = Nadel und pungere / punctura = puncture, pierce) zu stechen. Neben etwa 360 “klassischen” Punkten gibt es auch eine ständig wachsende Zahl von “neu” entdeckten weiteren Punkten auf dem Körper.

   In dem sehr begrenzten Bereich des Ohres, das auch als holographische Darstellung des gesamten Körpers betrachtet wird, finden sich ebenfalls mindestens 40-50 häufig verwendete Punkte. Allerdings haben die gewöhnlich für die Akupunktur verwendeten Nadeln nur einen Durchmesser zwischen 0,18 and 0,22 mm (Länge zwischen 40 and 50 mm ) und die für das Ohr verwendeten Nadeln sind noch dünner und wesentlich kürzer. Nun bedenken Sie einmal die Proportionen der Dinge, die sich manche Menschen in die Ohren, Nase, Zunge oder anderswo hinmachen lassen im Vergleich zu den für die Akupuntur verwendeten Nadeln. 

   Als Akupunkteur, ganz abgesehen von meiner privaten Ansicht, muss ich daher stark von jeder Form des Piercing abraten. Aber die endgültige Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen.

丸皮鍼,鍼の長さ: 1.5 mmこのような鍼は通常「耳鍼」に使われる。

皮内鍼:長さ 9 mm,太さ 0.18 mm比較すると、ピアースはとんでもないものです。

Bücher übersetzen …….

Wir leben im sogenannten Zeitalter der Information. Und über das sich immer weiter “ausbreitende” Internet werden heutzutage dermaßen große Informationsmengen verbreitet, dass keine einzelne Person diese noch überblicken, geschweige denn verarbeiten kann. 

     Wenn man in diesem Zusammenhang über das Übersetzen von Büchern spricht, klingt das fast wie ein Anachronismus. Aber persönlich würde ich gern einige (zahlreiche) Bücher aus dem japanischen ins Deutsche übersetzt sehen. 

     Denn es besteht hier ein ausgesprochenes Ungleichgewicht zwischen Ost und West. Hier in Japan findet man in jedem Buchgeschäft buchstäblich unzählige aus fremden Sprachen übersetzten Werke, natürlich einschließlich der meisten sogenannten deutschen Klassiker. Demgegenüber hatte ich bei allen meinen letzten Deutschlandbesuchen in ALLEN Buchgeschäften Schwierigkeiten Bücher zu finden, die aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt wurden.

    Dann gibt es da aber auch die andere Seite. Nämlich schlechte Qualität oder seltsame Wahl der Titel. Als Übersetzer habe ich auch schon einmal ein vollständiges Buch über Akupressur übersetzt. Glückerweise bin ich da nur für meine Übersetzung bezahlt worden und mein Name ist nicht auf dem Umschlag erschienen. Und das ist besser so. Denn was ich dort übersetzt habe, halte ich persönlich (als Fachmann auf diesem Gebiet) für großen Unsinn und völlig wertlos!

    Ich habe auch schon einmal ein Buch gelesen, in dem der Berg “Fuji” als Fujiyama (eine derzeit in Deutschland leider übliche Bezeichnung) genannt wird und es dann hieß, die Japaner würden ihn “liebevoll ‘Herr Fuji’ nennen”. Das ist natürlich auch Unsinn! Zum einen gibt es keinen Japaner der diesen Berg “Fujiyama” nennen würde. Er heißt hier “Fujisan”. Dabei steht “san” für das chinesische Schriftzeichen für “Berg”. Das japanische Suffix “san” steht aber auch für Herr/Frau, was wohl zu oben genannten Missverständnis geführt hat. 

    Nur muß aus diesen Missverständnissen auch abgeleitet werden, dass deren Urheber nicht viel über/von Japan wissen. Und die Verbreitung von “falschem” Wissen, wie zum Beispiel “Fujiyama” kann in einem Zeitalter, in dem internationale Verständigung wesentlich ist, bestimmt nicht viel Gutes anrichten. 

    Meines Wissens nach ist ein großer Teil der Japaner ausreichend bis sehr gut über die Lage (wirtschaftlich, politisch, historisch etc.) in anderen Ländern (natürlich auch Deutschland) unterrichtet. Demgegenüber kenne ich persönlich niemanden in Deutschland, der einigermaßen vernünftig über die Lage in Japan unterrichtet ist. 

Und nun meine ich, dies spricht Bände über die fehlenden Bände (übersetzter Bücher)!

Für all die Dinge, die hinter diesen Papiertüren verborgen liegen ……

Ich würde mich freuen, wenn ich durch eventuelle Empfehlungen oder sogar Übersetzungen zu einer Besserung der Situation beitragen könnte. 

Nachtrag: Alle meine eigenen bisherigen Versuche, Übersetzungsaufträge für Bücher zu erhalten, sind bisher fehlgeschlagen. Grund: es bestünde kein Bedarf oder Interesse …

1-Punkt Ratschlag: “Kreuzschmerzen”

Fast alle Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Kreuzschmerzen.
Die einzigen, die Körpermitte tragenden Knochen sind die Lendenwirbel.
Daher wird das “Kreuz” vorwiegend von den Muskelgruppen im Bereich der Hüfte getragen (aufrecht gehalten).
Verwenden Sie den eigenen Körper, um diese Muskeln zu trainieren.
Die einfachste Möglichkeit ist gehen.
Verwenden Sie die Treppen an Stelle der Rolltreppen und bemühen sich, mehr zu Fuß zu gehen, als den Bus zu benutzen.
Es gibt einen Akupunkturpunkt, der bereits in den chinesichen Klassikern dafür gekannt war, dass er die Muskeln des Körpers harmonisiert.

Der Punkt GB34 schraeg aussen unter dem Knie
Der Punkt G34 außen schräg unter dem Knie.
Stimulieren Sie diesen Punkt in regelmäßigen Abständen, ähnlich wie man sich auch regelmäßig die Zähne putzt. Verwenden Sie dazu Ihre Finger oder Gegenstände mit runder Spitze.

Kleine Waldkapelle

Als ich noch in Deutschland gewohnt habe, bin ich über Umstände, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnern kann, mit Freunden auf die „kleine Waldkapelle“ gestoßen.

Die kleine Waldkapelle

Eigentlich ein Feuerwehrschuppen in einem aus ca. 6 Bauernhäusern bestehenden „Dorf“ mitten im Wald. Ein etwas rundlicher, aber ungemein freundlicher Pastor hat aus diesem Schuppen mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln eine kleine Kapelle gemacht. Selbstgemachtes Pult aus einem Baumstamm, kleine Glocke in einem vor dem Schuppen stehenden Baum, Sitzbänken von wer weiß woher …

Da passten wohl knapp 20-25 Leute rein.

Trotzdem hat diese kleine Waldkapelle auf mich einen unvergesslichen Eindruck gemacht.

Sie war IMMER offen!

Der Pastor bestand darauf, dass das Haus Gottes immer offen sein sollte, auch wenn es, und das ist wirklich zu bedauern, gelegentlich zu Diebstählen kommt. Ich selbst bin etliche Male, allein oder mit Freunden, mitten in der Nacht dort gewesen. Und jedes Mal hat der Schuppen mir (uns) ein Gefühl von „zu Hause“ und „geborgen“ vermittelt.

Mein Bruder hat dort geheiratet und meine Frau zu diesem Anlass ganz unerwartet die Orgel – auch etwas das verdächtig nach Sperrmüll aussah – spielen müssen, weil die Organisten sich das Handgelenk gebrochen hatte.

Meine Frau übt auf der Orgel in der Waldkapelle

Ich bin mir eigentlich sicher, dass durch den Einfluss dieser kleinen Waldkapelle und ihres gemütlichen Pastors sich in meinem Kopf eine Abneigung gegen Schlösser entwickelt hat. Ich habe immer unser Haus offen gelassen, das Auto nicht abgeschlossen (bei den älteren Modellen den Schlüssel stecken gelassen) und für mein Fahrrad habe ich überhaupt kein Schloss.

Es kann durchaus sein, dass der Sicherheitswahn mit SECOM, digitalen Schlössern und eventuell Eisengittern vor Fenstern und Türen irgendwo auch realistisch ist, aber dann kann ich mich einfach des Gefühls nicht erwehren, dass wir auf diese Weise Diebstahl und Verbrechen nicht vorbeugen, sondern diese eher „einladen“. Wo alle Türen offen stehen, da besteht vielleicht auch kein Anreiz „einzubrechen“.

Ich würde mich sehr viel wohler und vielleicht sogar sicherer fühlen, wenn mehr Menschen einfach nicht mehr alles möglich ab- oder zuschließen würden.

Krebs und Akupunktur

(Inzwischen nicht mehr so ganz neu. Die Folgevorlesung habe ich neulich auch schon gehalten, nur gibt es darüber kein Material. (Auch) Dort habe ich wieder einmal zum Ausdruck gebracht, dass Akupunteure im wesentlichen HANDWERKER sind und als solche über Fähigkeiten verfügen (in langen Jahren klinischer Praxis erworben), die Ärzten meist nicht zur Verfügung stehen. Und mit Hilfe dieser Fähigkeiten können Akupunkteure und ähnliche Berufsgruppen sicher einen Beitrag zur medizinischen Versorgung liefern, der von Seiten der sich oft auf höchst komplexe Technologien stützenden Ärzte nicht angeboten werden kann.)

(Auf den folgenden Link rechtsklicken und dann “Speichern als” wählen, um die Power Point Datei herunterzuladen.)

(Dazu hier die auf Englisch übersetzten Dias)  

    Heute (am 25. November 2001) habe ich auf einer Konferenz zum Thema “Krebs und Akupunktur” in Tokyo einen kleinen Vortrag gehalten. Im Rahmen dieses Vortrages habe ich die derzeit (nicht gesicherte) Wahrscheinlichkeit, dass Akupunkteure bei ihren Patienten Krebs entdecken, lange bevor Ärzte darauf aufmerksam werden. 

    Bei einer jährlichen Inzidenz von 440000 Patienten in Japan und einem Anteil von 6,9% Akupunkturbehandlungen an allen jährlich landesweit durchgeführten Behandlungen ergibt sich die Wahrscheinlichkeit, dass jährlich bei etwa 30000 Patienten ein Krebs nicht von einem Arzt, sondern einem Akupunkteur entdeckt wird.

    Mich würde interessieren, wie diese Situation in Deutschland (oder anderswo) aussieht. Wenn jemand dazu Informationen hat, wäre ich über jeden Hinweis dankbar.

Diät – oder eher Gewichtsreduktion

Außer meiner beruflichen (wobei ich dies unverschämterweise ganz persönlich als von “Berufung” kommend betrachte) Tätigkeit als Akupunkteur auch Übersetzungen mache (dies ist die eigentliche finanzielle Grundlage für unser Leben), kommt es im Rahmen dieser Arbeit oft dazu, dass ich zwar nach dem Abendessen eine kleine Pause mache, aber im wesentlichen danach noch bis spät in die Nacht arbeite. Wenn ich dann den Tag beende(te), gönne ich mir vielleicht ein Bier oder japanischen Schnaps (Sake). Das allein wäre ja noch erträglich, aber über eine ganze Weile hinweg habe ich dabei auch immer den Kühlschrank nach schmackhaften Happen durchsucht, die zum Schnaps gepasst hätten.

Das hat dann dazu geführt, dass mein Körpergewicht im letzten Juli (2009) schließlich die dreistellige Grenze überschritt! 100 kg bei nur 169 cm Größe – das passt wirklich nicht mehr. Von meinem beruflichen Standpunkt als Akupunkteur her kommt es immer wieder vor, dass ich meinen Patienten “empfehle” ein wenig Sport zu betreiben und etwas abzunehmen. Aber wenn man selbst so aus dem Rahmen fällt, wirkt eine solche Aussage natürlich nicht sehr überzeugend.

Daher entschloss ich mich im vergangenen Jahr, die **Menge** meiner Nahrungsaufnahme und den Alkoholkonsum zu reduzieren. Jetzt esse ich wahrscheinlich etwa die Hälfte von dem was ich vorher gegessen habe, gönne mir dabei aber auch Schokolade, Donuts und fette Fleischgerichte, sowie hin- und wieder einen Wein oder dergleichen, aber eben nicht mehr täglich, wie das bis letzten Sommer üblich war. Darüber hinaus habe ich auch wieder angefangen Fahrrad zu fahren (was nach einem Unfall für einige Jahre im wesentlichen ausgeblieben war). Seither fahre ich meistens täglich etwa 1 Stunde Fahrrad. 

Dies hat dazu geführt, dass ich vom letzten Juli bis März dieses Jahres ca. 21 kg abgenommen habe. Wobei das Fahrrad fahren sicher dazu beigetragen hat, unnötige Kalorien abzufackeln. Daher ‘leide’ ich auch nicht an total faltiger Haut oder herabhängenden Restfettpolstern, sondern mache eher (sofern ich dass selbst überhaupt sagen darf) einen sportlichen, gefestigten Eindruck. 

Ich musste mir schon selber sagen: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Diese Veränderungen haben auch sowohl positive wie negative finanzielle Auswirkungen.

Negativ: Kleidung zum Ausgehen, die ich mir im letzten Jahr anlässlich einer Arbeit als Dolmetscher gekauft habe, ist jetzt so groß, dass ich darin wie ein Clown aussehe. Andererseits kann ich aber jetzt wieder Hosen tragen, die seit 15 Jahren im Schrank gelegen hatten, weil sie mir zu klein geworden waren.

Fahrrad fahren – eine Übungsform die ich daher nur empfehlen kann. Sie belastet die Knie weniger und erlaubt offenbar intensive aerobe Übungen über längere Zeit (Ausdauertraining) aufrecht zu erhalten. Und gerade langfristigen Beanspruchungen standzuhalten ist etwas, dass in der modernen Gesellschaft scheinbar systematisch abgebaut wird (eine Verschwörung die Menschheit in die Dekadenz zu treiben?).

Ich werde mich diesbezüglich noch wieder melden.